Marathon without Phalanx? The development of the hoplite warfare and the early poleis. An archaeological analysis
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němčina
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Marathon ohne Phalanx? Griechische Kriegsführung und die Entstehung der Polis aus der Sicht der Archäologie
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Der Leser fragt sich sicherlich, ob noch etwas Neues zu diesem Thema geschrieben werden kann. Zumal in der Vergangenheit zahlreiche Publikationen zur griechischen Kampfweise erschienen sind und das Thema somit als ausgeschöpft gilt. Die Rolle der Hopliten als Stütze des antiken Polis in Griechenland scheint damit gefestigt. Diese schwer gepanzerten Krieger - idealisiert als Men of Bronze (Hdt. 2.152) - kämpften in einer geschlossenen Formation, der Phalanx, und verteidigten erfolgreich das griechische Festland vor persischer Großmacht oder die griechischen Kolonien entlang des Mittelmeers. Das so entstandene Gemeinschaftsgefühl führte gleichzeitig auch zur Herausbildung der wichtigsten politischen Institution der Antike, der Volksversammlung. Was aber, wenn die Phalanx erst ein Produkt der späteren, klassischen Zeit ist und eine geordnete, Schulter an der Schulter kämpfende Formation von Hopliten in früherer Zeit nicht existierte? Diese Frage führte im vergangenen Jahrzehnt zu einer triefgreifenden Uneinigkeit in der althistorischen Forschung. Die Vertreter von orthodoxy und heresy konfrontieren sich regelmäßig mit beispielloser Argumentationswucht, wie es die aktuellen Veröffentlichungen zeigen (s. Kagan - Viggiano 2013). Es handelt sich jedoch um eine Diskussion, die außerhalb althistorischer Forschung nur wenig Beachtung fand - und das trotz des axiomatischen Charakters des Themas für die Erforschung der Antike. Auf der anderen Seite reflektiert die aktuelle althistorische Forschung nur selten die archäologischen Neufunde. Die Arbeit von A. Snodgrass (1967) bildet dabei auch nach mehr als 50 Jahren (!) immer noch die primäre Stütze aller weiteren Überlegungen. Dies erscheint umso problematischer, als sich die vergangenen sowie aktuellen archäologischen Studien bei ihrer Auswertung der materiellen Kultur auf die bestehenden althistorischen Ansätze stützen und deren Argumentation übernehmen (z. B. Bräuning 1995; Baitinger 2011). Dadurch entsteht jedoch ein Zirkelschluss, welcher - rechnet man dazu das leider sehr gering ausgeprägte, interdisziplinäre methodische Vorgehen - manchmal auch ideologische Implikationen aufweist (vgl. Hanson 1989). Aus diesem Grund will ich in meinem Beitrag der Frage nachgehen, wie die angenommene Kausalität zwischen der Entstehung der Phalanx und der Polis-Gesellschaften im Hinblick auf die aktuellen archäologischen Untersuchungen zu bewerten ist. Die Untersuchung erfolgt als eine case study am Beispiel der athenischen Polis, denn: Die materielle Überlieferung aus Athen ermöglicht nicht nur eine Studie im Sinne der long durée, sondern diesem Ort haftet auch ein symbolischer Charakter für unsere Wahrnehmung der griechischen Antike an, die letztendlich in der Schlacht von Marathon personifiziert wurde.
Czech name
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Czech description
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Classification
Type
O - Miscellaneous
CEP classification
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OECD FORD branch
60102 - Archaeology
Result continuities
Project
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Continuities
I - Institucionalni podpora na dlouhodoby koncepcni rozvoj vyzkumne organizace
Others
Publication year
2017
Confidentiality
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